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:: Neue Kirche Wolkenburg ::

Die Grundsteinlegung der Neuen Kirche erfolgte am 12. April 1794.

Die Pläne stammen vom Stifter Detlev Carl Graf von Einsiedel. Es stellte sich aber im Vorfeld heraus, dass es so, wie es sich der Graf vorstellte nicht funktioniert, betreffs der Statik und baufachlichen Dingen. Er holte sich den Architekten Johann August Giesel (Dresdner Hofbaumeister) für den Kirchenbau, den er aus seiner Tätigkeit als Konferenzminister kannte. Als Handwerker wirkten u. a. der Maurermeister Christian Gottlob Gränz und der Zimmermeister Johann Gottlieb Illgen mit.


Für den Bau musste die ehemalige Schmiede und Dorfschänke weichen. Die ganze Kirche wurde auf Felsen gebaut. Die Steine wurden an Ort und Stelle gebrochen.

Eingangsportal im Jahr 2014


Platzmangel und Felsenhang ließen eine Ostausrichtung der Apsis der Neuen Kirche nicht zu (in den meisten Kirchen ist der Altar nach Osten ausgerichtet!)

Der Anlage der Wolkenburger Kirche liegt die altgriechische Basilika zu Grunde (Altgriechischer Tempelstil). Es ist die stilreinste klassizistische Kirche Sachsens.

Nach 10 Jahren Bauzeit wurde sie am 29. Oktober 1804 geweiht. Der Weihespruch am Hauptportal „WIR WOLLEN GOTT DIENEN UND SEINER STIMME GEHORCHEN“
(Jos. XXIV) wurde vom Stifter selbst gewählt.

Die Grundrißform des griechischen Kreuzes erhält die Kirche durch den zweiten Portikus (Seiteneingang) und gegenüber die Taufkapelle, die als Portikus angedeutet ist.

Beim Eintritt in die Kirche ist der Blickfang das Altargemälde und der Altar mit dem Kruzifix. Alle anderen christlichen Symbole sind nicht auf den ersten Blick für Jeder-mann zu erkennen. Bei einer Führung können Sie viel Wissenswertes erfahren.

Der Altar ist aus Stuckmarmor und hat die Form eines griechischen Opferaltars. Rechts und links im Altarraum befinden sich Engel mit Opferschale und Rauchfaß (Off. Joh.3; VIII) aus Eisenkunstguß; gegossen Anfang des 19. Jahrhunderts in den Lauchhammerwerken.
Das Altarbild „Himmelfahrt Christi“ wurde zur 100jährigen Jubelfeier vom Sächsischen Kultusministerium gestiftet.
Maler: Sascha Schneider. Das Gemälde wurde erst ein Jahr später - 1905 fertig. Seit dem 1. Advent 1905 schmückt es den Altarraum der Neuen Kirche
Das Gemälde, was wir heute in der Taufkapelle sehen, war bis 1905 das Altargemälde (letztes Gemälde von Adam Friedrich Oeser).

Blick in die Taufkapelle

Gott ist die Liebe und wer in der Liebe bleibt,
der bleibt in Gott und Gott in Ihm.
(I. Joh. IV. 16 b)

In der Taufkapelle sieht man über dem Taufbecken an der Decke die Ausgießung des heiligen Geistes in Form einer Taube.


Blick zur Orgel


Die Orgel ist ein Werk der Gebrüder Jehmlich Dresden und wurde 1904 bei der Restaurierung als 2. Orgel eingebaut. Sie hat 18 Nebenzüge und 22 klingende Stimmen.
Das Orgelgehäuse gestaltet nach dem Propyläen des Parthenon der Akropolis über Athen.(2.Darstellung in Deutschland, nach dem Brandenburger Tor)
Auf der Orgel liegt das Lamm Gottes und hinter ihm der Strahlenkranz als aufgehende Sonne.

Im Jahr 2002 erklang sie nach vielen Jahren wieder, frisch restauriert.


Nach der Wende wurde die Kirche in Prospekten und Büchern mit dem Namen St. Mauritius beworben. Sie wurde nie mit diesem Namen geweiht. Nach umfangreicher Recherche hat der Kirchenvorstand im Oktober 2016 entschieden, sie mit den Namen "Neue Kirche", wie zu ihrer Weihe 1804, zu nennen.



Kategorie Tourismus

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