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Zur Industriegeschichte ::

 

Die Industriegeschichte von Wolkenburg-Kaufungen wurde überweigend durch zwei Industriezweige geprägt. So berichten wir hier einerseits von der Geschichte der Textilindustrie und etwas weiter unten von der Geschichte der Papierindustrie in Wolkenburg-Kaufungen.

Die Firmengebäude der MALITEX GmbH stehen auch heute noch !

TEXTILINDUSTRIE

1795

Veranlasst Detlef Carl Graf von Einsiedel den Bau der ersten Maschinen-Schafwollspinnerei Sachsens in Wolkenburg. Johann August Giesel, Dresdner Hofbaumeister, war der Architekt.
Zuvor war hier an der Herrnsdorferstrasse eine Salpetersiederei angesiedelt.

1799

Kurz vor Ende des 18. Jh. wird ein Verarbeitungsbetrieb für Schafwolle und Flachs an gleicher Stelle erbaut.

1808

Im Jahre 1808 verpachtet die Grafenfamilie die Gebäude an die Gebrüder Krause.

1836

Die Gebrüder Krause kaufen den Betrieb.

1851

Der Betrieb wird vom Kaufmann Carl Moritz Riedig, nach dem Bankrott der Gebrüder Krause, erworben und weitergeführt.

1886

Durch ein Konsortium Leipziger Großkaufleute wird der Betrieb zu einer Baumwollweberei umgebaut. Die "Leipziger Baumwollweberei" wird gegründet.

1887

Der Betrieb beginnt mit 48 Webstühlen.

1890

Kauf weiterer Webstühle und Aufstellung im oberen Hochbau.
Abbruch des alten Schornsteines mit quadratischem Querschnitt und Bau eines neuen Schornsteines

1897

Verlegung des Frimensitzes von Leipzig nach Wolkenburg

1908/1909

Bau des neuen Shedsaales

1929

Weltwirtschaftskrise - Durch harte Arbeit wird die Krise überstanden.

1943-1945

Der untere Teil der Fabrik war der Opta Radio AG Leipzig unterstellt, für die Produktion von Rüstungsgütern während des 2. Weltkrieges. Die Häftlinge (etwa 400 Frauen, überwiegend Sinti und Roma) mussten die Arbeit unter menschenunwürdigen Umständen verrichten. Wolkenburg war eines der 100 Außenlager des KZ Flossenbürg. Die Frauen waren im unteren Hochbau untergebracht.

1945

13. April - Einmarsch der amerikanischen Truppen.Schließung des Lagers und Stilllegung der Produktion.
Betriebsobleute werden ernannt; Gründung einer Betriebsgruppe der "Nationalen Front"; Wiederaufbau der im Krieg ausgelagerten Webstühle

1946

Der Betrieb wird per 1. 7. 1946 enteignet.

1951

Errichtung eines Betriebskindergartens im unteren Hochbau und einer Betriebsberufssschule

1953

Die Baumwollweberei Wolkenburg schließt sich mit Hohenstein und Oederan zusammen zum "VEB Mittelsächsische Baumwollwebereien Hohenstein-Ernstthal".

Der Limbacher Heinrich Mauersberger erfindet die Nähwirktechnik "Malimo" (Ma uersberger Lim bach-O berfrohna) .

1959

Einführung der ersten Malimo-Maschinen in Kaufungen

1963/1964

Umstrukturierung der Baumwollweberei zum VEB Malitex. Die Webtechnik wird durch das produktivere Nähwirkverfahren MALIMO ersetzt (Anwendungsgebiete: Haushaltstextilien,Bekleidungstextilien & techn. Textilien)

1964

Umbenennung in VEB Malitex Hohenstein-Ernsthal

Wolkenburg wird Werk II - Produktionsstufe Nähwirken;
Kaufungen das Werk II-M
(weitere Werke sind in Hohenstein-Ernstthal, Grüna, Auerbach & Lengenfeld)
Nach der Umstrukturierung stehen 24 Malimomaschinen zur Verfügung

1970

Der VEB Malitex ist weltgrößter Produzent an Nähgewirken
MALIMO wird in die ganze Welt exportiert (Norwegen, Schweden, Island, Dänemark, Frankreich, Schweiz, Japan,Österreich, Australien, Kuweit, u.a.)

1972

Malimomaschinen vom Typ 14010 werden aufgestellt

1977

Einführung der 40 Stunden-Woche für 3-Schicht-Arbeiter;ansonsten gilt 42 Stunden-Woche

01.07.1990

Umbennenung in Malitex GmbH - Werk II Wolkenburg
Einführung der Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion

1991

Schließung des Werkes Wolkenburg im Dezember 1991

1992-1997

Demontage und Verkauf der Malimomaschinen

November 2007

Das MDR dreht in Wolkenburg eine Dokumentation über Malimo
"Spurensuche in Ruinen - Malimo aus Wolkenburg"
ausgestrahlt am 01.01.2008 - 19.00 Uhr im MDR (30 Min.Version)

Mai 2008

13. Mai Beginn Abriss - 23. Mai 2008 14.00 Uhr Sprengung des Schornsteines

PAPIERINDUSTRIE

1721

Die erste Papierherstellung in Wolkenburg geht wohl auf das Jahr 1721 zurück. Aus dem Hammerwerk der Silberwäsche in Uhlsdorf wurde eine "Pappenmühle" - welche bis 1916 in Betrieb war

01.04.1892

Am 1.April 1892 wurde dann die Papierfabrik Wolkenburg gegründet. Eigentümer ist Richard Berger

08.05.1894

erstes Papier wird hergestellt

1898

Nach Aufstellung einer 2.Papiermaschine steigt die Tagesproduktion auf 1400 kg.

1930

Man exportiert mittlerweile in 4 Erdteile.

09-1942

Die Produktion wird eingestellt. Die Fabrik wird dem Reichsluftfahrtministerium, Betrieb Junkers Markkleeberg unterstellt (Herstellung von Flugzeugmotoren).

04-1945

Einstellung der Rüstungsproduktion mit Einmarsch der Amerikaner.

05-1945

Wiederaufbau der Papiermaschinen

11-1945

Papier wird wieder erzeugt.

1972

Der Betrieb wird verstaatlicht und "volkseigen".

01.01.1976

Werksunterstellung an die "VEB Papierfabriken Penig" am 1.1.1976

1980

Schießscheiben Kartonage wird speziell für die Olympischen Spiele in Moskau entwickelt.

1990

Umwandlung in eine GmbH

30.08.1991

Schließung am 30.8.1991

Papierindustrie in Wolkenburg-Kaufungen heute:

Uhlig Günter Papiererzeugnisse

Am Hang 5

OT Kaufungen
09212 Limbach-Oberfrohna
Telefon: (037609) 5210, (037609) 5234

Zur Papierfabrik 18,

OT Wolkenburg
09212 Limbach-Oberfrohna

Telefon: (037609) 5339

überarbeitet 21.Mai 2008 von K.Kaminsky

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Geschichte/Interessantes

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